Car-HiFi Amp am Servernetzteil - Ein gangbarer Weg?

Vorab gleich ein Hinweis:


Dies ist kein Bauvorschlag! Wir wollen nur aufzeigen, dass alte, gebrauchte Car-Hifi Endstufen nicht unbedingt ein Fall für den Wertstoffhof sind und unsere Erfahrungen dazu mit anderen teilen. Für den versierten Selbstbauer mit Sinn für Nachhaltigkeit könnte dieser Artikel also interessant sein. Unser Mitglied Oli schildert seine Erfahrungen dazu wie folgt:

 

ACHTUNG:


Beim Aufbau eines solchen Projekts arbeitet man mit hohen Spannungen, und es fließen hohe Ströme. Deswegen richtet sich dieser Tipp nur an Personen, die über die notwendigen Fachkenntnisse verfügen. Unerfahrene Personen sollten dringendst davon absehen, ein solches Projekt allein aufzubauen, sondern einen fach- und sachkundigen Elektroniker mit entsprechenden Kenntnissen hinzuzuziehen, bzw. zu beauftragen. Auch dann erfolgt der Betrieb einer solchen Lösung IMMER AUF EIGENE GEFAHR. WIR ÜBERNEHMEN KEINERLEI HAFTUNG FÜR AUFTRETENDE SCHÄDEN AN LEIB UND LEBEN UND/ODER AN HAB UND GUT.

 

Im Zuge der Entwicklungen zum Party-PA Top Azrael und dem dazu passenden Subwoofer Gargamel suchte ich nach einer möglichst günstigen Möglichkeit, so ein Sub-Sat-Set zu betreiben.

Natürlich kann man hierfür zu fertigen PA-Verstärkern greifen oder potente Plate-Amps für den Einbau ins Gehäuse kaufen. Vernünftige Modelle sind aber nicht unter 300€ erhältlich, will man genug Leistungsreserven haben. Das war mir für ein Low-Budget Projekt zu viel und ich suchte nach weiteren Alternativen.

Während der Recherche stieß ich auf einen Beitrag, bei dem jemand seine Car-Hifi Endstufe mittels Servernetzteil erfolgreich zu Hause betreibt. Das klang spannend, daher habe ich in diese Richtung weiter recherchiert. Dabei entdeckte ich auf dem Youtubekanal von "Funkwelle" ein richtig tolles Tutorial zur Verwendung solcher Servernetzteile. Dem versierten Selbstbauer wollte ich das nicht vorenthalten und habe das Ganze selbst ausprobiert. Die Notwendigkeit der in dem Video gezeigten Möglichkeit, die Spannung des Netzteils für Funkgeräte zu erhöhen, ist für den Betrieb einer Endstufe nicht nötig. Deswegen raten wir von einem solchen Eingriff dringend ab.

Diese NT gibt es in verschiedenen Größen und Leistungsklassen und kosten neu eine ganze Stange Geld. Allerdings werden die Netzteile bei den Serveranlagen regelmäßig getauscht, um eine hohe Ausfallsicherheit zu garantieren. Nach oft nur zwei Jahren Einsatz fehlt den Geräten in der Regel nichts und sie funktionieren noch einwandfrei; deshalb sind in den bekannten Auktionshäusern und Kleinanzeigenportalen jede Menge solcher Netzteile zu finden.

Ich habe für ein HP DPS-750RB zum Beispiel lediglich 16€ bezahlt. Dieses bietet am Hauptausgang bei 12V Spannung mit bis zu satten 62,5 Ampere Stromstärke, also 750W Leistung. Das nenne ich mal ein tolles P/L-Verhältnis.

Doch funktioniert das wirklich, auch wenn von so einer Endstufe mal richtig Leistung verlangt wird? Das wollte ich herausfinden und die Ergebnisse zeigen.


Zum Test habe ich das Azrael/Gargamel-Set aufgestellt und eine alte, aber durchaus leistungsstarke Kenwood PS500F herangezogen. Wie man im verlinkten Test sehen kann, stellt die Endstufe für die Tops bis zu 100Watt und für den Sub etwa 300 Watt zur Verfügung. Außerdem gibt es für jeden Kanal aktive Hoch- oder Tiefpässe und natürlich kann auch der Pegel angeglichen werden.

Ähnliche Endstufen gibt es gebraucht schon für rund 50€, wenn man nicht selbst noch eine solche von früher im Keller liegen hat. Man erhält also für ca. 70€ eine Endstufe mit insgesamt etwa 500W Leistung und aktiven Filtern - und das mit Geräten, die vielfach im Elektroschrott landen.

Der Praxistest zeigte dann, dass das Netzteil tatsächlich keine Probleme hat, die Endstufe adäquat mit Leistung zu versorgen. Selbst bei sehr hohen Pegeln im Partykeller konnte keine Limitierung festgestellt werden. Der integrierte Lüfter sorgt jederzeit für genug Kühlung, sodass auch eine längere Pegelorgie kein Problem darstellen dürfte.

Das klingt fast zu gut um wahr zu sein, es gibt aber natürlich auch Dinge, die man unbedingt bedenken sollte:

Beim Aufbau eines solchen Projekts arbeitet man mit hohen Spannungen, und es fließen hohe Ströme. Deswegen richtet sich diese Anregung (es ist explizit kein Bauvorschlag!) nur an Personen, die über die notwendigen Fachkenntnisse verfügen. Unerfahrene Personen sollten dringendst davon absehen, ein solches Projekt allein aufzubauen, sondern einen fach- und sachkundigen Elektroniker mit entsprechenden Kenntnissen hinzuzuziehen, bzw. zu beauftragen. Auch dann erfolgt der Betrieb einer solchen Lösung IMMER AUF EIGENE GEFAHR. WIR ÜBERNEHMEN KEINERLEI HAFTUNG FÜR AUFTRETENDE SCHÄDEN AN LEIB UND LEBEN UND/ODER AN HAB UND GUT.

 

Die blanken Ausgänge des Netzteils bzw. Eingangsklemmen der Endstufe müssen unbedingt vor (unabsichtlicher) Berührung isoliert werden. Es ist zwingend erforderlich, ein geeignetes isoliertes Gehäuse für die Netzteil-Endstufen-Einheit zu bauen.

Um das Servernetzteil in Betrieb zu nehmen, benötigt man neben einem passenden Kaltgerätestecker auch noch einen kleinen Widerstand zwischen 330 und 1000 Ohm. Außerdem natürlich noch entsprechend dicke Leitungen zwischen NT-Ausgang und Endstufen-Eingang.
Da die Funkgeräte das NT nicht auslasten, werden im Video nur relativ dünne Leitungen genutzt - bei Car-Hifi Amps sollte es allerdings schon etwas um die 10mm² oder mehr sein. Dabei auch darauf achten, die Leitungen nicht unnötig lang zu machen.

Fazit:


Tatsächlich funktioniert das Zusammenspiel von Car-Hifi Endstufe und Servernetzteil aus technischer Sicht einwandfrei. Im Rahmen der Erprobung dieser Vorgehensweise können wir bestätigen, dass es für die berüchtigte 'schmale Mark' viel Verstärkerleistung gibt. Da beide Geräte nicht in ihrem vorgesehenen Einsatzbereich betrieben werden, können wir dafür allerdings keine offizielle Empfehlung aussprechen.

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Links

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  • www.gazza-diy-audio.de: relativ neu in der Szene, daher noch wenige aber überzeugende Projekte / D.A.U. Mitglied
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