Hurra, Jubiläum! Wir starten unser 5. D.A.U. Treffen, und alle haben sich wie Bolle darauf gefreut. Es ist immer wieder schön, die Kollegen wiederzusehen, die nicht um die Ecke wohnen. Dieses Treffen ist das erste, zu dessen Anlass es kein besonderes Schmankerl geben wird. Das liegt ganz einfach daran, das die vorgesehene Führung durch das ehemalige "Chicago am Rhein", durchgeführt vom "Langen Tünn" bereits ausverkauft war. Weil Gastgeber Donhighend in der letzten Zeit recht viel um die Ohren hatte, ist leider keine kurzfristige Alternative möglich gewesen. Bedingt durch die knappe Zeit ist es leider auch nicht gelungen, das zweite Exemplar der lange geplanten 4-Wege Box "Mona Kea" rechtzeitig zum Treffen fertig zu stellen. Der D.A.U. wäre aber nicht der D.A.U., wenn die Jungs es nicht geschafft hätten, den zweiten Lautsprecher während des Treffens zu vervollständigen.
Ja, die Dinger sind schon ziemlich eindrucksvoll, nicht nur auf die Größe bezogen. Der 30er macht ganze Arbeit, der AMT klingt im positiven Sinne so gar nicht nach AMT, die beiden Kandidaten dazwischen vertragen sich mit ihren Kollegen auch hervorragend, und nicht zuletzt das gleichmäßige Abstrahlverhalten lassen die Mona Kea sehr rund und angenehm tönen. Die Mona Kea ist aber nicht der einzige Lautsprecher, den es auf dem Treffen auf die Ohren gab. Wieder einmal hatten wir einen Gast eingeladen, der in der Branche kein unbekannter ist. Wir freuten uns, Michael Karwowski von Peak-LSV in Solingen zu unserem 5. Treffen begrüßen zu dürfen.
Michael kam natürlich nicht allein. Er war in Begleitung einer kleinen mattgrauen Lautsprecherbox, die er "Dr. Kurt" getauft hat. Bestückt hat Michael den Lautsprecher mit hochwertigen Wavecor Chassis. Die Namensfingung ist eine Hommage an dr. Kurt Müller aus Krefeld, der für die Kalotte des hervorragenden Hochtöners verantwortlich zeichnet. Der Lautsprecher an sich besticht durch perfekte Verarbeitung, was angesichts Michaels CNC-Betrieb auch nicht verwunderlich ist. Aus seiner Werkstatt stammen auch die Gehäuse für die Mona Kea. Dr. Kurt ist ein hervorragender Monitorlautsprecher, der den Vergleich mit hochwertiger Konkurrenz nicht scheuen muss. Ein toller Lautsprecher, der vergleichsweise auf dem Niveau der LYC spielt, tonal aber anders zu Werke geht.
In eine gänzlich andere Richtung geht das Konstrukt, das "Ich-kann-nur-groß-cspg6" unterm Arm hatte. Nun ja Hut ab, denn Christian war der einzige, der es geschafft hat, etwas mit den Chassis auf die Beine zu stellen, die Mat auf dem vergangenen Treffen an die D.A.U.'ler verschenkt hat. Jeder interessierte bekam einen ganzen Rutsch Magnat Chassis von der Resterampe und ein paar Peerless BC25SC06-04 in die Hände gedrückt. Bis zum aktuellen Treffen sollte jeder damit was spielfertiges vorweisen. Naja, cspg6 ist der einzige, der es geschafft hat. Irgendwie haben wir auch versäumt, das gewaltige Teil zu fotografieren, aber lasst euch gesagt sein, das ist Spaß pur. Christian hat das Teil absichtlich als Spaßlautsprecher mit viel zuviel Punch im Bassbereich abgestimmt, und so geht auch mächtigst die Post ab. Wenigstens aus der Bauphase existiert ein Foto.
Was? Ernsthaft? So spät schon? Robbes Stimme ertönt, und alle wissen, es ist Essenszeit. Der Einfachheit halber haben wir eine Tischreservierung im Haus am Park, wo wir während unserer vergangenen Treffen bereits eingekehrt sind. Dieses Mal hat an uns im vorderenBereich des Restaurants vorgesehen. Von hier hat man schnelleren Zugriff auf das Servicepersonal, und folglich fand, neben einer hervorragenden Menüfolge, auch eine sehr zügige Versorgung mit diversen, wohlschmeckenden Kaltgetränken statt. Unser Abend klang, wie gewohnt im Hörraum bei angenehmen Gesprächen und guter Musik aus.
Der nächste Morgen? Klar, ihr wisst es schon. "Robben-Frühstück" ist angesagt. Irgendwann sollten wir dieses opulente Happening mal fotografieren. Dann wisst ihr, was gemeint ist.
Später im Hörraum folgten noch diverse Lautsprecher, wie z. B. die "Mischief". Donhighend sperrte dafür zwei rund 40 Jahre alte Chassis in eine Kiste, brutzelte eine Weiche drumherum und sorgte für offene Münder. Das Teil durfte den D.A.U. Jungs nicht vorenthalten werden.
Natürlich sind wir auch entwicklungstechnisch aktiv geworden. Kurze Zeit nach unserem Treffen war ein großes Treffen bei Quint Audio in Senden anberaumt. Dafür wollten Mat und Donhighend jeweils ein Paar Lautsprecher entwickeln, die ausschließlich mit Chassis von Quint-Audio bestückt sind. Mat hatte sich vorgenommen, eine QQWT um ein Chassis herum zu konstruieren, welches eigentlich eher ein Mitteltöner ist. Mit seiner recht hohen Resonanzfrequenz im Bereich um 90 Hz bverspricht der FSL0512R01-08 nicht unbedingt das, was man unter einem soliden Bassfundament versteht. Nun, Mat wollte das Unmögliche möglich machen. Und siehe da, die NIU (Nichts ist unmöglich) spielt in ihrer QQWT-Behausung und der während unseres Treffens entwickelten Weiche hervorragend.
Donhighend hatte den Plan, einen kleinen Tymphany 4" TMT und eine der neuen Tymphany Metallkalotten mittels Filter 1. Ordnung zu einem kleinen Desktoplautsprecher zu verbinden. Aus Spaß hatte er vor einiger Zeit die Amplituden- und Impedanzverläufe spaßeshalber mit SPL-Trace ausgelesen und in Boxsim importiert. Ungeachtet der Tatsache, dass solche Simulationen in aller Regel recht wenig Aussagekraft für die Realität haben, war das in Aussicht gestellte Ergebnis so gut, dass er einen Versuch starten wollte. Dazu wurde ein Testgehäuse verwendet, welches ziemlich genau den gewünschten Maßen entsprach. Die folgenden Fotos zeigen, dass die Chassis sogar professionell eingefräst wurden. Der Prototyp zur MI 6 war geboren und spielte mit den aus den Tracings entstandenen Filtern schon recht gut. Nach ein wenig Tuning an den Bauteilewerten ist aus der Schanpsidee ein sehr ernstzunehmender Lautsprecher geworden.
Und wieder war es soweit, Zeit zum Abendessen. Robbe wedelte freundlich mit den Karten der Lieferdienste. Manche wählten Pizza oder Pasta, andere etwas leckeres vom Griechentaxi. Natürlich fand dieser schöne und erlebnisreiche Tag wie gewohnt im Hörraum ein entspanntes Ende. Nach einer Mütze angenehmen Schlafes gab es am Sonntag Morgen wieder eines der legendären "Robben-Frühstücke". Noch ein paar Takte Musik im Hörraum, noch ein Tässchen Kaffee zum Abschied, und so endete unser tolles 5. D.A.U. Treffen.
Herzlich Willkommen Anfang kommenden Jahres...