Lupo

Bereits vor geraumer Zeit entwickelte D.A.U. Mitglied Oli alias Black-Devil einen sehr interessanten 2-Wege Lautsprecher für einen jungen Mann aus seinem Bekanntenkreis. Im Anforderungsprofil stand neben sehr guter Klangqualität auch Preiswürdigkeit an vorderer Stelle, denn die Lautsprecher sollten ein Geschenk sein. Aus seinem Vorrat suchte Oli sodann eine  Auswahl an Chassis heraus, die sich mit sehr moderatem Schaltungsaufwand zu einem vorzüglich klingenden Lautsprecher kombinieren ließen.

Als Tiefmitteltöner wählte Oli ein Chassis aus dem Hause Peerless/Tymphany aus. Der SDS-P830656 besticht durch saubere Verarbeitung.

Die beschenkte Person wünschte sich einen recht kompakten Lautsprecher mit einer Betonung im Oberbass, so dass die obige Grafik, neben der Simulation in 25 Litern, auch das Verhalten in der kompakteren Variante zeigt.

 

Für den Hochtonbereich griff Black-Devil zu einer bewährten 25 Millimeter Kalotte aus Bremen. Die DT-99 von Monacor ist mit einer stabilen Plastik-Frontplatte ausgestattet, die durch eine geschickte Snap-In Halterung mit dem Magneten verbunden ist. Diese Bauweise sorgt für einfache Fertigungsprozesse, die bei erfreulicher Preiswürdigkeit dennoch eine hohe Fertigungsqualität ermöglichen.

25 Liter Volumen für den TMT und ein kleines Fach für die Frequenzweiche  lassen sich sehr formschön in einer kleinen Standbox mit dem Außenmaßen 100 x 20 x 24 cm unterbringen. Zusätzliche Fasen an der Frontwand lassen den Lautsprecher gar zierlich erscheinen. Nach dem Aufbau wurden zunächst die unbeschalteten Chassis in Ihrer Behausung gemessen. Der einfachheit halber zeigen die folgenden Grafiken die bereits in Boxsim eingepflegten Messungen.

Peerless SDS-P830656 undbeschaltet (unterhalb ca. 200 Hz aus TSP berechnet)

 

Monacor DT-99 unbeschaltet

Die Messungen zeigen keine nennenswerten Auffälligkeiten. Oberhalb ihres Einsatzbereichs neigt die Membran des Tiefmitteltöners zu Resonanzen, die bei der Entwicklung der Frequenzweiche Beachtung finden müssen. Die Amplitude des Hochtöners steigt zu hohen Frequenzen hin an. Hier gibt es verschiedene Arten, dem entgegenzuwirken. Da die Lautsprecher möglichst preiswert werden sollten, entschied Oli sich dafür, die DT-99 so zu beschalten, dass sich bei der Messung auf Achse eine kleine Senke im Bereich zwischen 6-9 kHz herum ergibt. Dies führt in Summe mit der asymmetrischen Platzierung des Hochtöners auf der Schallwand zu sehr ausgewogenem Verhalten unter Winkeln. Olis' Rechnung ging auf, zumindest in der Simulation. Mit sehr moderatem Bauteileaufwand überredete er die Chassis zu einer harmonischen Zusammenarbeit.

Simulation Lupo auf Achse mit Zweigen

Flugs wurde die simulierte Weichenschaltung aufgebaut, so dass Messungen des Konstrukts erfolgen konnten. Die Messungen bestätigen das gute Simulationsergebnis.

Messung Lupo auf Achse mit Zweigen

Die asymmetrisch auf der Schallwand montierte DT-99 führt im Zusammenwirken mit den Fasen an den Schallwandkanten zu unterschiedlichen Diffraktionseffekten zur kurzen und zur langen Seite hin. Eine solche Anordnung verwischt die Effekte durch Kantenbeugung ein wenig, so dass bei geschickter Ausführung sowohl zur kurzen als auch zur langen Seite saubere Winkelmessungen resultieren.

Messung Lupo 0° - 45° über die kurze Seite

Messung Lupo 0° - 45° über die lange Seite

Die Messungen bestätigen eindrucksvoll, dass Oli eine perfekte Position für den Hochtöner auf der Schallwand gefunden hat. Das Abstrahlverhalten der Lupo erlaubt sich keinerlei Schächen und kann als einwandfrei bezeichnet werden. Hier zeigt sich, dass sich aufwendige Schallwandsimulationen auch bei preiswürdigen Lautsprecherkonstruktionen durchaus auszahlen.

Weichenschaltung Lupo

Die beiden parallel geschalteten 15R Widerstände im Hochpass können auch durch einen einzelnen 6R8 oder 8R2 Widerstand ersetzt werden. Der kleinere Wert verringert den Pegel der DT-99 marginal, beim größeren Wert wird er ein wenig lauter. Die Unterschiede bewegen sich allerdings auf minimalem Niveau.

Auch der Impedanzverlauf ist vollkommen unkritisch. Ein wichtiges Kriterium, der auch den Einsatz von preiswerteren, ggfs. nicht ganz so laststabilen Verstärkern ermöglicht.

Impedanzverlauf Lupo

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