Diese neue Entwicklung von Gazza ist eine kleines Preis-Leistungs-Wunder und benötigt für diese Performance lediglich ein recht kleines Gehäuse. Zum Einsatz kommen dabei hochwertige Chassis aus der Studio Serie des italienischen Spezialisten Sica.
Sica bietet im Portfolio verschiedene Produktlinien an. Die vermutlich kleinste Linie dabei ist die "Studio-Monitor-Linie". Verfügbar sind derzeit lediglich wenige Woofer und vier Hochtonkalotten. Gazza war der 5-Zoll Sica 5H 1,5CP ins Auge gefallen, weil er mit mehr als solider Ausstattung aufwarten kann: 38mm Schwingspule, Polkernbohrung, hinterlüftete Zentrierspinne, Alu-Gußkorb und +/- 4mm linearer Hub. Dank absolut praxisgerechter TSP spielt er in nur 6.5 Litern bis in die 50Hz Region und dies Dank seiner Ausstattung bei entsprechender Pegelfestigkeit. Mit ca. 45-50 Euro ist der Preis dabei durchaus günstig.
Die Box ist leicht fallend abgestimmt, sodass auch wandnahe Aufstellungen zu keinerlei Problemen führen. Insbesondere bei einer solch kleinen Box ist eine eher wandnahe Aufstellung oder Aufstellung auf Regal oder Tisch ja fast vorprogrammiert. Daher dürfte die Abstimmung so passen und je nach konkretem Aufstellungsort evtl. sogar noch leicht tiefer liegen. 52-54 Hz aus 6,5 Litern bei 4mm Hub in jede Richtung schreien nach einer Box mit hohem Spaßpotential.
Mit ebenso guter Ausstattung wie günstigem Preis kommt die Seidenkalotte Sica LP 98.25/245-TW8 daher. Diese Dürfte je nach Verkäufer für deutlich unter 30,- Euro zu haben sein. Die Chassis machen nicht nur auf dem Datenblatt eine gute Figur:
Während aufgrund der Bilder klar war, dass es sich beim Woofer um ein Chassis mit Gußkorb handelt, war unklar, ob der Tweeter (trotz eindeutiger Infos im Datenblatt) bei dem Preis nicht eher mit einem Kunststoff-Flansch gefertigt sei. Aber auch bei diesem günstigen Hochtöner lässt sich Sica sprichwörtlich 'nicht lumpen' und liefert hochwertigstes Material:
Die Kalotte hat eine massive Alu-Front und sieht auch ansonsten richtig toll aus. Ein echter Hingucker und zu dem Preis bei der Ausstattung erstmal ein Schnäppchen. Aber alle Optik nützt nichts, wenn die Töner keine klanglichen Meriten mitbringen. Diesbezüglich besteht aber absolut kein Anlass zur Sorge, denn Gazza konnte die beiden Top-Chassis perfekt miteinander verbandeln, sodass diese Box echte Monitorgene in sich trägt:
Das ist nahezu perfekte Linearität. Auch unter Winkeln funktioniert diese Box ohne Fehl und Tadel. Die vollständigen Messungen gibt es auf hier Gazza's Homepage. Diese Box klingt dann auch so, wie die Messwerte es vermuten lassen. Erste Stimmen nach einem Hörtest:
"Ich war sofort fasziniert von der unglaublichen Feinzeichnung und Durchsichtigkeit der Wiedergabe. Der Hochtöner ist wirklich eine Wucht. Der erinnert mich schon fast an ein sehr sehr gutes Bändchen. (...) Das ist eine wirklich sehr feine Box, die trotz ihrer positiven Luftigkeit extrem langzeittauglich sein dürfte. "Storm Warning" ging nicht auf den Sack und war auch nicht langweilig. Tom hat mit der Abstimmung, sicherlich auch was die TF angeht, in die 12 getroffen..."
Dass diese Box dabei noch für unter 100,- Euro pro Stück zu bauen ist, mag man kaum glauben. Kurzum: Wer nicht viel Platz zur Verfügung hat, nicht viel Geld ausgeben mag, aber trotzdem eine highendige HiFi-Box mit Monitorgenen bauen will, sollte dringend mal auf Gazza's Seite nach der Harris schauen. Dort finden sich nicht nur die vollständigen Messungen und Schaltungen, sondern auch der Bauplan als Download.
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