Unser vergangenes Treffen begann ausnahmsweise etwas anders, als unsere bisherigen Zusammenkünfte. Dazu bedarf es einer kleinen Vorgeschichte. Unser FB Gruppenmitglied Bastian W. hatte bereits vor geraumer Zeit ein Paar Mona Kea aufgebaut. Diese sollen Bestandteil seines Heimkino Setups sein. Für dieses stellte sich Bastian auch einen veritablen Center vor. Natürlich sollte es ein Center sein, der unter Winkeln nicht das bei allen MTM Centern übliche Kammfilter Gezappel abliefert, sondern, im Rahmen der Machbarkeit bei einem solchen Projekt, brauchbare Winkelfrequenzgänge mitbringt. Leider ist Bastian bislang reiner Nachbauer. Die Kenntnisse für eine eigene Entwicklung hat er noch nicht. So vereinbarten wir, dass er Gast unseres Treffens sein darf und bereits am Donnerstag anreist, um die notwendigen Arbeiten zu erledigen. Am Nachmittag des 01.09.2022 klingelte es an der Tür, und Bastian stand mit seinem Center unter dem einen, und einem nicht eingerichteten ARTA Setup unter dem anderen Arm davor.
Die Abstimmung des Centers war relativ schnell erledigt, so dass wir am Abend den örtlichen Pizza Lieferanten um Unterstützung in Form zweier belegter Scheiben baten. Im Verlauf des späteren Donnerstagabends kümmerten wir noch um Einrichtung von Bastians Mess-Setup. Nachdem einige Hürden mit dem Mixer der Soundkarte umschifft waren, beendeten wir den ersten Abend gegen etwa 02:00 Uhr.
Freitags stieß als erster weiterer Teilnehmer Oli gegen Mittag zu uns. Für den heutigen Tag hatten wir uns als erste Tätigkeit die Pegelkalibrierung von Bastians Setup vorgenommen. In der vorigen Nacht waren wir einfach zu müde. Wie so oft, wurde unser Vorhaben durch unerklärliche Phänomene vereitelt. Irgendwas wollte und wollte nicht funktionieren. Wir haben schlicht alles überprüft, von der Richtigkeit der Verkabelung, über die Kabel selbst bis zu den am Vorabend gemachen Einstellungen. Alles war korrekt. Bastian hat dabei wirklich sehr penibel auf systematische Fehlersuche geachtet. Er kam irgendwann zu dem Schluss, dass der Fehler in der ARTA Messbox liegen muss. Ein kurzer Check mit Alex' Messbox bestätigte dies. Interessant ist, dass Bastian die Messbox als fertig aufgebautes Gerät erworben hat. Keiner hätte daher einen Defekt in der Box erwartet. Weiterer Programmpunkt für den Freitag war die Vervollständigung der Alta Voce, für die Alex finale Gehäuse angefertigt hatte. Leider konnte er die Lautsprecher nicht pünktlich zum Treffen montieren, da er ein paar Tage zuvor von einem Hexenschuss ziemlich lahm gelegt wurde. Es mussten nur noch die Chassis und die Weichen eingebaut werden. Nachdem diese Arbeiten unter tatkräftiger Mithilfe von Oli und Tom abgeschlossen waren, fanden sich starke Männer, die die Lautsprecher vom Messraum im Keller in den Hörraum zwei Stockwerke höher verbrachten.
Unser Gast Bastian erspähte auf der "Boxenabstellseite" des Hörraumes die KevMo, eine Gemeinschaftsentwicklung, die Tom und Alex kurz nach Erscheinen des SPH-174KE entwickelt haben. Da Bastian die Bestückung für diesen Lautsprecher auch sein eigen nennt, wollte er diesen Lautsprecher natürlich sehr gerne hören.
Wie immer scheint die Zeit bei unseren Treffen zu fliegen. Punkt 18 Uhr stand unser liebster Stammfahrer Stani vor der Tür, um uns für eine gemeinsame Fahrt zum Casa di Modica in Köln einzusammeln. Nach gut 25 Minuten Fahrzeit stieg gut gelauntes und hungriges Volk aus dem Taxi aus, um den bereits liebevoll gedeckten Tisch einzunehmen.
Der Abend wurde von leckerem Essen, tollem Service und natürlich viel guter Laune begleitet.
Hier geht unser Dank an Marco, der uns mit seinen italienischen Köstlichkeiten erneut auf's Beste verwöhnt hat. Schade, dass es nur die kleinen Antipasti auf die Fotos geschafft haben. Nach unserer Rückfahrt zog es uns gleich wieder in den Hörraum, denn Bastian hatte noch ein kleines Schmankerl angekündigt, welches er uns in Form eines kompakten Böxleins mit silberfarbener Membran präsentierte. Dabei handelte es sich um den schon etwas älteren Bauvorschlag Quicksilver aus einer Hobby HiFi aus dem Jahr 2013.
Das ist in der Tat mal etwas exotischeres, und uns allen ging es nicht schnell genug, dieses kleine Kistchen zu hören. Nach wenigen Takten Musik merkten wir, dass da offensichlich irgendwas nicht stimmt. Der linke Lautsprecher war deutlich leiser. Ein Seitentausch der Lautsprecher verlagerte das Problem auf die rechte Seite. Bastian wollte dem Phänomen sofort auf den Grund gehen, und so fanden wir uns wenige Minuten später im Messraum wieder. Da die aufgedoppelte Schallwand das kleine Görlich Chassis irreversibel in einem Sandwich umschließt, musste Bastian anders an die Weiche. Zum Glück hatte er eines dieser rechteckigen Bi-Wiring Terminals montiert, durch dessen Öffnung er mit den magischen Fingern eines Uhrmachers die Weiche ans Licht förderte. Der Fehler (ich traue mich hier nicht zu schreiben, woran es lag) war schnell behoben. Ebenso schnell standen die Lautsprecher, nach einer kurzen und recht ernüchternden Messung wieder im Hörraum. Nein, das soll jetzt nicht bedeuten, dass Herr Timmermanns keine treffende Abstimmung gefunden hat. Seine Messung im entsprechenden Heft zeigt ja ein ausgewogenes Verhalten. Wir vermuten, dass im Laufe seiner über fünf Jahrzehnte langen Produktionszeit Veränderungen in das Görlich Chassis eingeflossen sind. Bastian hatte seine Kandidaten auf dem Gebrauchtmarkt erworden. Es ist sehr stark davon auszugehen, dass es sich um seeeeeehr alte Chassis handelt, die einfach von neueren Versionen abweichen. Der Höreindruck war definitiv nicht ernüchternd, aber eben auch nicht supertoll. Mit einem Chassis aus der korrekten Generation wäre der Lautsprecher aber definitiv deutlich besser. Im weiteren Verlauf des Abends wollte Christian unbedingt noch die Three Sixtyfive hören. Man entschuldige bitte die mäßige Bildqualität. Die Uhr zeigte schon in Richtung vier, und es war auch ein wenig Hopfensaft im Spiel.
Gegen etwa 05:20 verabschiedete sich der harte Kern und zog in Richtung der Schlafstätten.
Der nächste Morgen begann mit einem schönen Frühstück. Nach und nach trudelten alle Teilnehmer an der gewohnt üppig gedeckten Tafel ein. Natürlich wurde danach von einigen wieder der Hörraum in Beschlag genommen. Andere hingegen enterten den Messraum. Bastian wollte das Experiment wagen, den am Donnerstag entwickelten Center in vertikaler Aufstellung zu messen. Alex' Prognose, dass dies wohl wegen der in dieser Aufstellung horizontal nebeneinander angeordneten Mittel- und Hochtöner eher nicht prickelnd ausfallen würde, bestätigte sich in eindrucksvoller Weise. Dabei war es egal, in welche Richtung der stehende Center gedreht wurde. Das geht einfach nicht.
Im Hörraum hingegen spielten derweil die verschiedensten Lautsprecher auf. Unter anderem durfte auch die Quintet noch einmal ihre Qualitäten beweisen.
Der Tag lief recht ruhig ab. Wir ließen unsere Zeit bei guter und unterschiedlichster Musik dahin plätschern, bis es Zeit für ein gemeinsames Abendessen wurde. Pünktlich auf die Minute wurden wir von unserem Lieblings-Stani eingefangen. Diesmal hieß unser Ziel Nikiis Steakhaus. Die kleine, aber tolle Speisekarte bietet Fleisch vom Allerfeinsten.
Einige wagten sich sogar an ein Dessert. Der American Cheesecake ist im ganzen Sinne des Wortes eine Wucht.
Der Samstag Abend war ein guter Abend. Das bezieht sich auch auf das sehr angenehme Lüftchen, welches wir während des Wartens auf unseren Chauffeur vernahmen. Grund genug, daheim erst einmal ein wenig Zeit auf der Terrasse zu verbringen
Kaffee am Abend, erquickend und labend ;)
Später im Hörraum gab es noch einiges an schönen Gesprächen, Spaß und toller Musik. Nach längerer "Standzeit" durfte auch die gute alte MoDiPo mal wieder spielen. Open Baffle bieten definitiv ein "anderes" Klangerlebnis als es konventionelle Lautsprecher tun. Dabei geht es nicht um besser oder schlechter. Es ist einfach anders. Und wer nun glaubt, da ginge nichts im Bass, sollte sich vor Augen führen, dass hier über 2000cm² Membranfläche für den Bass verantwortlich zeichnen.
Die Nacht endete diesmal etwas früher als am Freitag. Gegen etwa 2:00 Uhr schlichen sich auch die beiden hartnäckigeren Jungs in ihre Betten.
Der Sonntagmorgen lud uns alle erneut zu einem tollen Frühstück ein. Bastian hatte die längste An- und Abreise. So verabschiedete er sich bereits am Vormittag und begab sich auf die Heimreise. Die letzten D.A.U. Freunde blieben noch bis zum frühen Nachmittag. Dann hieß es Abschied zu nehmen, bis zum nächsten Treffen. Es war wieder einmal toll.
Auch, wenn es viele nicht mehr interessiert, weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass alle Teilnehmer vor Beginn des Treffens einen negativen COVID 19 Test vorgewiesen haben.