Vorfreude ist die schönste Form der Freude. Dennoch ist es um ein Vielfaches schöner, wenn das lange Warten ein Ende hat. Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit. Das 14. Treffen der D.A.U. Jungs stand auf dem Kalender. Wie immer, ging es für die D.A.U.'ler ins rheinische Leverkusen, um eine schöne Zeit in guter Gesellschaft, bei gutem Essen und nicht zuletzt bei guter Musik zu genießen. Oli und Rouven trafen am frühen Nachmittag ein, und wenige Zeit später stießen auch Mat und Tom dazu, um die diesmal etwas kleinere Runde zu vervollständigen. Zu diesem Zeitpunkt dudelten im Hörraum die miniMAL130. Das ist ein kleiner Fullrange Lautsprecher, für den Alex einen Tiefmitteltöner dazu überredet hatte das gesamte Frequenzspektrum zu bedienen. Der Visaton AL130 ist nämlich eigentlich gar kein Breitbänder, sondern ein waschechter Tiefmitteltöner der hochwertigeren Sorte, der hier in 4 Litern GHP spielt. Zunächst klang das dennoch etwas seltsam, und wirkliche Freude im Bass wollte auch nicht aufkeimen. Tom kam auf die Idee, mal nach der Polung zu sehen. Und ja, nach der Korrektur konnte das kleine Ensemble auch so richtig schön spielen. Das sind halt die kleinen Tücken, die beim schnellen Hantieren eben mal passieren.

Nächstes Hörobjekt der Begierde war die Let's Dance. Das ist eine preiswerte Standbox, die ebenfalls aus Alex Feder stammt. Das Ding ist mit Low Budget Tönern bestückt, ebenfalls aus den Haaner Visaton Regalen.

Kollege Tom nahm den Namen der der Lautsprecher beim Wort. Er konnte sich offenbar nicht mehr bremsen, und legte zu den Rhythmen eine flotte Sohle aufs Parkett. Da lief wohl gerade "Agathe Bauer", oder doch eher "Rhythm is a dancer"?

Es ist schon eine kleine Gewohnheit, dass es am frühen Abend an der Tür klingelt und unser Lieblingsfahrer "Stani" bereit steht, um uns ins nahe gelegene Köln zu bringen. Ebenso darf man es schon fast als Tradition bezeichnen, dass es zum Abendessen ins Casa di Modica, einem sehr empfehlenswerten italienischen Restaurant geht. Chef Marco und sein Team haben uns auch diesmal mit leckeren Köstlichkeiten aus Küche und Keller verwöhnt.

Man sieht, die D.A.U.'ler können nicht nur Lautsprecher bauen ;) Sie lieben es auch, einfach unter Freunden zusammen zu sein, gutes Essen bei einem schönen Glas Wein zu genießen und sich auch mal abseits der üblichen Thematik zu unterhalten. Natürlich findet man irgendwann unweigerlich ins Thema und natürlich auch in den Hörraum zurück. Vorher versammelten wir uns aber noch für einen Moment in der Küche, um dort die Kulinarik mit einem kleinen Schluck fortzusetzen.

Zu späterer Stunde kamen die Kaimana auf die Ständer und durften erstmalig zeigen, ob sie mit ihren teuren Chassis und den edlen Gehäusen zu überzeugen wissen, und ob sie in dem Hörraum funktionieren. Wir stellten beim Hören vieler unterschiedlicher Musikstücke einhellig fest, dass die Abstimmung der PM etwas zu tief geraten war. Dadurch fehlte dem Lautsprecher ein wenig Wärme. Da wir bereits das eine oder andere Getränk konsumiert hatten, beschlossen wir, dies erst am nächsten Tag näher zu untersuchen. Sicher ist sicher, denn es wäre wirklich schade gewesen, dem Lautsprecher beim Hantieren mit einem Schraubendreher ggfs. unnötige Löcher zu verpassen.

Zugegeben, das Bild ist ziemlich dunkel, aber es war ja auch schon spät. Kaum einer hatte noch große Gedanken daran Fotos zu machen. Wir wollten einfach nur noch Musik hören, quatschen und Unfug machen. Für Ersteres wurden die Alta Voce angeschlossen, zu quatschen haben wir immer genug, und Letzteres hat auch funktioniert. Gegen etwa 03:00 Uhr in der Nacht wurde die Musikrichtung etwas schräger, und so kamen wir auf die Idee, euch daran teilhaben zu lassen. Wir haben den Exkurs in unserer "D.A.U. Playlist 3:00 A.M." für euch festgehalten. An dieser Stelle wünschen wir euch viel Spaß mit einer etwas skurrilen Musikauswahl...

Gegen etwa 04:30 Uhr wurden die Lichter gelöscht, und auch die letzten der Jungs verschwanden in ihren Betten. Es galt nämlich am nächsten Morgen pünktlich um 10:00 Uhr am Küchentisch zu erscheinen. Dort war bereits das traditionelle "Robben-Frühstück" für uns vorbereitet.

Frisch gestärkt konnten wir es nun wagen, die Kaimana in die Werkstatt zu transportieren, um die Abstimmung der PM zu überarbeiten.

Mit rund 55 Gramm zusätzlich aufgebrachter Masse, anstelle der ursprünglichen 65 Gramm konnten wir eine Abstimmung realisieren, die dem Lautsprecher deutlich besser zu Gesicht steht. Dennoch haben wir den Hochtöner zusätlich noch minimal abgesenkt. Dazu wurde der Parallelwiderstand im Hochpass durch den nächst kleineren Wert der E24 Reihe ersetzt. In der Frequenzgangmessung ist das kaum wahrnehmbar. Es handelt sich um die oft zitierte Pixelbreite. Das folgende Video zeigt Alex beim Hindengeln des Frequenzganges ;)

Die sicher aufkeimende Frage, was auf dem obigen Video wohl passiert, ist einfach zu beantworten. Der Widerstand, den es auszutauschen galt, konnte wegen der beengten Platzverhältnisse auf dem Brettchen nicht mit den Fingern umfasst werden. So wurde ein Holzstäbchen an den Widerstand angelegt. Ein kurzer leichter Hieb mit dem Gummihammer sorgte dafür, dass das Bauteil sich problemlos vom Heißkleberbett löste. Nach der kleinen Tuningeinlage spielt der Lautsprecher nun auf einem erwartungsgemäß sehr hohen Niveau. Die ganze Aktion hat ein Weilchen länger gedauert, als wir uns das vorgestellt hatten. Erstens war ein sehr sorgsamer Umgang mit den Lautsprechern angesagt, und leider waren keine passenden Karosseriescheiben vorhanden, mit denen das notwendige Gewicht zu erzielen war. Ein kurzer Abstecher in den nahegelegenen Baumarkt sorgte für Abhilfe.

Dieser Aktion wohnte auch Andreas bei, der am Samstag für ein paar Stunden unser Gast war. Er ist der Tischler, der die Gehäuse für die Kaimana geschaffen hat. Später im Hörraum durfte ein weiteres Lautsprecherpaar zeigen, was ihn ihm steckt. Hier geht es nicht um einen neuen Lautsprecher, sondern um eine alte Bekannte, die Tom optisch überarbeitet hat. Die Winter Blues, die bislang in einem recht kurzen und daher "knubbelig" wirkenden Gehäuse steckte, hat Tom überarbeitet. Er hat dem Lautsprecher ein neues, durch ein zusätzliches Weichenfach im Boden verlängertes Gehäuse spendiert. Dadurch wirkt der Lautsprecher ein gutes Stück eleganter. Beim Einbau des Tiefmitteltöners hat Tom eine kreisrunde Fräsung angefertigt und die durch den abgeflachten Korb entstandenen Hohlräume mit Intarsien versehen. Diese sind mit dem gleichen Furnier überzogen, welches auch den Korpus der Winter Blues ziert.

Ding Dong, hier ist Stani. Es war schon wieder an der Zeit sich dem Abendessen zu widmen. Diesmal geht es nur um die Ecke nach Wiesdorf. Im Nikiis Steakhaus wartete bereits ein gedeckter Tisch auf uns. Hier konnten wir der "Fleischeslust" frönen.

Natürlich wurden uns auch edle Getränke und leckere Desserts serviert.

Wieder daheim angekommen versammelten wir uns zunächst in der Küche, um einen kleinen Welcome back at home Schluck zu trinken.

Kurze zeit später zog es uns wieder in den Hörraum, in welchem wir die Nacht bei guter Laune,  irgendwann ausklingen ließen.

Mehr oder weniger ausgeschlafen trafen wir uns am Sonntag Morgen am Frühstückstisch. Für diesen Morgen hatten wir uns noch ein besonderes Schmankerl vorgenommen. Tom und Alex hatten im Vorfeld Chassis besorgt und einige Gehäusesimulationen vorgenommen. Den notwendigen Zuschnitt hatte Tom bereits zu kleinen Gehäusen verarbeitet. In Alex Werkstatt haben wir schnell die benötigten Fräsungen, sowie die Bedämpfung vorgenommen.

Hier ein kleiner Teaser von dem kompakten Lautsprecher, der zwischen Frühstück und Mittag entstand.

Die "In-Between" spielt sehr erwachsen und ausgewogen. Sie ist der erste von einer geplanten Serie aus 3 Lautsprechern. Dazu demnächst mehr.

Auch dieser Tag schritt schneller voran, als uns das allen lieb war. So nach und nach verabschiedeten sich die D.A.U. Freunde und traten ihren Heimweg an. Es war ein sehr schönes Treffen, welches die Wartezeit bis zur nächsten Zusammenkunft ewig erscheinen lässt. Aber wie war das mit der Vorfreude...?